29 - Riechbahn; Geschmack I [ID:4513]
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Also, guten Morgen. Wir sind ja letztes Mal bei der Riechschleimhaut gewesen und wir haben festgestellt,

in der Riechschleimhaut befinden sich die Riech-Sinneszellen. Das sind spezialisierte Nervenzellen, die über den Dritten verfügen.

Die den Dritten verteilen sich an der Oberfläche dieser Riechschleimhaut und schwimmen gewissermaßen baden in einem seriösen Riechschleim,

in dem die Geruchsstoffe gelöst sind und zu den Dritten hin diffundieren.

An den Dritten sitzen die entsprechenden Aufnahmemoleküle, die entsprechenden Rezeptoren, an welche die Geruchsstoffe binden.

Und dann in diesen Riech-Sinneszellen Vorgänge auslösen, die letzten Endes dazu führen, dass ein Aktionspotenzial entsteht

und über die Riechfäden, die eigentlichen Nerviolfaktori oder Filaolfactorii, wie sie auch heißen,

durch die Lamina gribrosa in den Schädel hineingeleitet werden, zum Bulbus olfactorius.

So, und dieser Bulbus olfactorius ist ja, wie wir schon öfter erwähnt haben, ein Teil des Telencephalon.

Und dieser Teil des Telencephalon, den zeichne ich jetzt einmal ganz schematisch hier auf.

So, Bulbus olfactorius, der über den Tractus olfactorius unterhalb des Frontallappens,

den habe ich jetzt fast ein bisschen zu klein gezeichnet, der geht noch weiter nach vorne, unterhalb des Frontallappens

an dieses basale Großhirn herantritt. Und da werden wir gleich sehen, wie es dann weitergeht.

Aber kurz vorher noch ein Blick in den Bulbus olfactorius, B.O.

Und diese zwei histologischen Bilder auf der linken Seite, die zeigen Ihnen, dass dieser Bulbus olfactorius

auch so eine Schichtung aufweist. Also das ist so wie so ein kleines Gehirn bereits.

Und ein ganz wesentlicher Punkt bei dieser Schichtung sind die sogenannten Glomeruli.

Das sind diese in der Nisselfärbung frei erscheinenden Zonen.

So, und wenn man jetzt diese Glomeruli mit einer Silberfärbung darstellt, dann sieht es so aus,

dass in diesen Glomeruli natürlich etwas drinnen ist, nämlich so ein feines Gewusel von Nervenfasern, von Fortsätzen.

Sie erinnern sich, Glomerulum, abgesehen davon, dass die in der Niere gibt,

haben wir schon im Kleinhirn, in der Körnerschicht des Kleinhirns, angetroffen und haben dort festgestellt,

dass dort sich die Dendriten der Körnerzellen mit den ankommenden Moosfasern, die also von außen ins Kleinhirn eintreten,

synaptisch verbinden und darüber hinaus die Fortsätze von lokalen Interneuronen,

den Golgi-Zellen zum Beispiel, in diese Glomeruli hineinprojizieren mit ihren Axonen und auch ihren Dendriten,

sodass ein ganz kompliziertes Netzwerk, so ein richtiges Gewusel von Nervenzellen,

Fortsätzen in diesen Glomeruli sich auf komplexe Weise verbindet und da drinnen

exzitatorische und inhibitorische Synapsen dafür sorgen und die entsprechenden Übertragungsvorgänge dafür sorgen,

dass das, was über die Riechfäden jetzt wieder in Bulbasulfactorius hineinkommt, an Information gleich verarbeitet wird.

Also der Bulbasulfactorius ist nicht einfach eine Relaisstation, wo einfach umgeschaltet wird und eins zu eins weitergegeben wird,

sondern dort werden die Informationen aus der Riechschleimhaut ganz kompliziert bereits verarbeitet.

Nun, aus dem Bulbasulfactorius gehen dann die Bahnen weiter zu diesem basalen Teil des Vorderhirns

und in dem Bereich, den wir uns gleich noch einmal genauer anschauen wollen,

in dem Bereich liegt dann die sogenannte primäre Riechrinde, der primäre olfaktorische Cortex.

Und da fällt Ihnen etwas auf, bisher haben wir es ja mit affarenten Systemen zu tun gehabt,

also die ganzen Bahnen, die jetzt Tastempfindung aus der Körperoberfläche, aus den Eingeweiden und so fort,

aus den Muskeln zum Zentralnervensystem hinbringen.

Diese Bahnen, die zielen alle zunächst einmal irgendwie auf den Talamus.

Und der Talamus oder ein Teil des Talamus zumindest ist sozusagen die obligate Zwischenstation,

bevor Information aus der Peripherie zur grossen Rinde geht.

Nicht so beim olfaktorischen System, das ist ja schon Teil des Talencephalons.

Das braucht keinen Talamus, keine Umschaltung und Modulationverarbeitung im Talamus,

sondern das hat direkten Zugang, das ist schon dort, wo es eigentlich hin soll.

Sodass das olfaktorische System das einzige Sinnesystem ist,

das nicht über eine obligate Umschaltstation im Talamus verfügt.

Beim Geschmacksystem zum Beispiel ist es schon wieder anders, da braucht man eine talamische Umschaltstation,

sodass der Weg vom Bulbus olfactorius zur primären Riecherin, der sozusagen innerhalb des Talencephalons sich abspielt.

Diese Verschaltung im Bulbus olfactorius drinnen, die schauen wir uns jetzt noch einmal genauer an.

Da muss ich drauf drücken, ja genau.

Und das ist jetzt interessant, wenn wir uns hier, da kommt wieder diese Geschichte mit Schwarz,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:45:18 Min

Aufnahmedatum

2014-12-02

Hochgeladen am

2014-12-12 10:55:56

Sprache

de-DE

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